Warum Nasenatmung Ihr Wohlbefinden verbessern kann

Atmen – etwas, das wir rund 20.000-mal am Tag tun, meist ohne es zu merken. Doch obwohl es so selbstverständlich scheint, ist die Art, wie wir atmen, von enormer Bedeutung für unsere Gesundheit, unser Energielevel – ja, sogar für unsere Gesichtsform.

Atmen beeinflusst unser Nervensystem

Unsere Atmung steuert nicht nur die Sauerstoffversorgung – sie beeinflusst auch direkt unser autonomes Nervensystem. Dieses steuert zwei wichtige Zustände:

  • „Fight or Flight“ – der Aktivitätsmodus: Herzfrequenz und Stresslevel steigen.

  • „Rest and Digest“ – der Erholungsmodus: Körper regeneriert, Immunsystem arbeitet, Schlaf vertieft sich.

Überraschend? Vielleicht. Aber: Wie wir atmen – durch die Nase oder den Mund – entscheidet mit, in welchem dieser Zustände wir uns befinden.

Nasenatmung bringt den Körper in den Erholungsmodus

Die Nasenatmung aktiviert den Parasympathikus, also das System, das für Ruhe und Regeneration sorgt. Besonders wichtig ist das im Schlaf, denn nur dann kann der Körper wirklich regenerieren, das Immunsystem stärken und das Gehirn aufräumen.

Wer regelmäßig durch die Nase atmet – vor allem nachts – profitiert von:

  • Tieferem, erholsamerem Schlaf

  • Besserer Sauerstoffaufnahme

  • Mehr Energie am Tag

Mundatmung hingegen stört den Schlaf – und mehr

Wer dagegen überwiegend durch den Mund atmet, vor allem im Schlaf, riskiert auf Dauer eine ganze Reihe negativer Effekte:

  • Tagesmüdigkeit und Konzentrationsprobleme

  • Mundtrockenheit und erhöhtes Kariesrisiko

  • Häufige Infekte der oberen Atemwege

  • Veränderte Gesichtsform (z. B. verlängertes Gesicht, Rücklage des Kinns, schmaler Gaumen)

Besonders bei Kindern kann chronische Mundatmung sogar die Entwicklung von Kiefer und Gesicht dauerhaft beeinflussen.

Was kann man tun, um besser durch die Nase zu atmen?

Eine dauerhaft eingeschränkte Nasenatmung ist kein Schicksal – sie hat oft strukturelle Ursachen, zum Beispiel:

  • Enger Nasenraum

  • Zu schmaler Oberkiefer

  • Verengte obere Atemwege

Als Kieferorthopädin untersuche ich deshalb nicht nur die Zähne, sondern auch die oberen Atemwege. Denn: Der Oberkiefer ist ein wichtiger Teil der Nasenstruktur. Ist er zu schmal, bleibt auch der Nasenraum eng – mit all den beschriebenen Folgen.

In solchen Fällen kann eine sanfte Erweiterung des Oberkiefers (z. B. durch Distraktions-Osteogenese mit Mini-Implantaten) gleich mehrere Vorteile bringen:

  • Freieres Atmen durch die Nase

  • Verbesserte Schlafqualität

  • Stabiler Biss und schönere Zahnstellung

Drei Fliegen mit einer Klappe: Atmung – Biss – Ästhetik

Wenn Sie morgens oft müde aufwachen, durch den Mund atmen oder sich mit Schlafproblemen herumschlagen, könnte der Grund nicht (nur) in der Lunge oder Nase liegen – sondern im Kiefer.

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