Schnarchen – harmlos oder gesundheitlich bedenklich?

Fast jeder von uns hat schon einmal geschnarcht – sei es durch eine Erkältung oder nach einem Glas Wein zu viel. Doch wann wird Schnarchen zu einem Problem? Und woran erkennt man, ob es harmlos ist oder einer genaueren Abklärung bedarf?

Schnarchen vermindert die Schlafqualität - auf für den Bettpartner

Wann ist Schnarchen unbedenklich – und wann nicht?

Gelegentliches Schnarchen ist meist unbedenklich. Problematisch wird es, wenn das Schnarchen:

  • regelmäßig auftritt

  • sehr laut ist

  • oder mit Tagesmüdigkeit, Konzentrationsproblemen oder Atemaussetzern einhergeht

Denn lautes oder dauerhaftes Schnarchen kann ein Hinweis darauf sein, dass die Sauerstoffzufuhr während des Schlafs gestört ist. Der Körper gerät dadurch in Stress, und der Schlaf verliert seine erholsame Funktion. Das führt dazu, dass man sich morgens wie gerädert fühlt – obwohl man eigentlich genug geschlafen hat.

Wie kommt es zum Schnarchen?

Schnarchen entsteht durch eine Einengung der oberen Atemwege, wodurch Luft beschleunigt strömt und die weichen Gewebe im Rachenbereich in Schwingung versetzt werden – das typische Schnarchgeräusch entsteht.

Häufige Ursachen sind:

  • Die Zunge fällt im Schlaf nach hinten und blockiert den Rachen

  • Die Nasengänge sind zu eng – etwa durch eine schiefe Nasenscheidewand oder vergrößerte Schleimhäute

  • Die Muskulatur im Rachen erschlafft und kollabiert teilweise

  • Vergrößerte Mandeln oder andere lymphatische Strukturen behindern den Luftstrom

  • Eine Rücklage des Unterkiefers engt den Atemweg zusätzlich ein

Was kann man gegen Schnarchen tun?

Die gute Nachricht: Schnarchen lässt sich in vielen Fällen gezielt behandeln. Wichtig ist, die Ursache zu erkennen – denn nur dann kann die richtige Therapie gewählt werden.

Mögliche Therapieansätze:

  • Schnarchschiene (Unterkiefer-Protrusionsschiene): Verlagert den Unterkiefer leicht nach vorne und hält so die Atemwege offen – ideal als erster Schritt

  • Myofunktionelle Therapie: Gezieltes Training zur Kräftigung der Zungen- und Rachenmuskulatur

  • Zungenbandfreilegung: Falls ein zu kurzes Zungenband die korrekte Zungenlage verhindert

  • Oberkiefererweiterung: Durch eine skelettale Verbreiterung kann der Nasenboden erweitert werden – das erleichtert die Nasenatmung

  • HNO-Eingriffe: z. B. die Begradigung der Nasenscheidewand oder Entfernung vergrößerter Mandeln

  • Dauerhafte Unterkiefervorverlagerung: chirurgische Maßnahme bei starker Rücklage

  • Mouth Taping: Das Zukleben des Mundes über Nacht – klingt ungewöhnlich, kann aber helfen, die Nasenatmung zu trainieren

Morgens ausgeschlafen aufwachen – kein Wunschtraum

Guter Schlaf ist kein Luxus, sondern ein zentraler Baustein für Ihre Gesundheit, Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr Wohlbefinden. Wenn Sie unter Schnarchen leiden – oder Ihr Umfeld es tut – lohnt sich eine gezielte Abklärung.

Ich nehme mir die Zeit, mit Ihnen gemeinsam die Ursache zu finden und eine passende Lösung zu suchen.

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